Vor- und Nachteile Massivbauweise
Hallo Freunde,
ich wurde neulich angesprochen, ob ich einen Artikel über Massivbauweise und Holzständerbauweise schreiben kann.
Die herrschende Niedrigzinsphase verleitet Viele zum Bau eines Eigenheims. Doch wo für soll man sich entscheiden? Welche Bauart ist besser, langlebiger, wertstabiler und günstiger? Für die meisten Menschen ist es ein extrem großer Schritt ein Eigenheim anzuschaffen, da ist es wichtig, sich über beide Bauarten zu informieren und auf dieser Grundlage sich für das “perfekte” Haus zu entscheiden.
Dieses Thema ist sehr umfangreich und somit werde ich es auf mehrere Artikel aufteilen müssen.
Zunächst beginnen wir mit der Massivbauweise
Ich bin ein Fan von einfachen Bauweisen und einfachen Konstruktionen. Denn alles was einfach ist, ist auch leicht zu bauen und vor allem unterlaufen dabei weniger Fehler. Ein Haus aus Stein ist da eigentlich ideal. Setzt man auf die richtige Außenhülle beim Massivbau, erhöht man die Lebensdauer und spart sich somit auf lange Sicht neue Kosten.
Zu jeder Jahreszeit die perfekte Regulierung des Raumklimas
In erster Linie haben die Wände aus Mauersteinen eine gute Eigenschaft die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu regulieren und so für ein gutes Raumklima zu sorgen.
Eine positive Eigenschaft von Massivhäusern ist, dass sie Wärme gut speichern können. Die Kälte im Winter und die Sommerhitze werden von den Bauteilen des Hauses aufgenommen und abgeschwächt über Stunden hinweg ins Haus abgegeben. Diesen Effekt nennt man Phasenverschiebung oder Amplitudendämpfung. Eine weitere Besonderheit von Massivwänden ist das diese vorwiegend aus natürlichen Materialien bestehen und frei von Schadstoffen sind.
Es ist auch kein Geheimnis, dass die Wände relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Schimmel sind. Bei Wasserschäden lassen sich die betroffenen Stellen meist schnell und ohne großen Aufwand wieder herstellen.
Wertstabilität
In der heutigen Zeit sind die Massivhäuser etwas wertstabiler als Holzrahmenbau.
Doch wer weiß, wie sich das in der Zukunft verändern wird? Die Menschen entwickeln immer mehr das Bewusstsein für die Umwelt und das erweckt den Anschein das ein Holzrahmenbau umweltschonender und ökologischer als Massivbau ist. Doch das ist bei Weitem nicht so, ein Haus aus Stein steht dem in nichts nach. Doch solche Eistellungen drücken die Preise natürlich weit nach oben.
Energieeffizienz
Energiesparen und dabei die Umwelt schonen ist die größte Hürde, die wir in der Zukunft meistern müssen. Um ein energieeffizientes Haus zu bauen, sollte ein Bauherr auf folgende Dinge achten. Tipps, die jeder beim Hausbauen beachten sollte
Einfacher und klar geschnittener Baukörper lässt sich nicht nur günstiger realisieren sondern verringert auch die Wärmeverluste und somit den Energieverbrauch.
Wenn du über Zeit und handwerkliches Talent verfügst, kannst du arbeiten in Eigenleistung selbst übernehmen z.b Innenausbau, Malerarbeiten oder die Einfahrt selber pflastern.
Eine einfache Tragestruktur, wie z.b das die Wände übereinander stehen und somit die Lasten ohne großen Aufwand ableiten können. Auch die Lage und Ausbildung der Räume sollten günstig geplant werden.
……natürlich gilt dies auch für Holzrahmenbau
Luft- und Trittschallschutz: Masse ist der beste Schutz gegen Schall
Dauerlärm ist nicht gesund! Darum sollte man sich schon von Anfang mit Schall beschäftigen und mit in die Planung einfließen lassen. Für einen guten Schallschutz empfiehlt es sich auf dicke und schwere Bauteile zu setzen. Diese sind bei Massivhäusern ein fester Bestandteil.
Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile in der Massivbauweise
Trocknungszeiten in der Massivbauweise halten einen unweigerlich auf. Da die meisten Arbeiten bei jeder Witterung stattfinden, kann man nicht vermeiden, dass die Feuchtigkeit bis in den Kern des Gebäudes eindringt. Längere Bau- und Trocknungszeiten halten die Arbeiten auf und verursachen am Ende höhere Baukosten.
Zusammenfassung
Das spricht für ein Massivhaus:
Es herrscht ein ausgeglichenes Raumklima durch sehr gute Wärmespeicherung in jeder Jahreszeit und optimale Feuchteregulierung der Räume.
Massivwände bestehen vorwiegend aus natürlichen Materialien und sind frei von Schadstoffen.
Höherer Wiederverkaufswert durch längere Erhaltungsdauer.
Besserer Schallschutz.
Hoher Brandschutz.
Das spricht gegen Massivbauweise
Bauzeitverzögerung durch Trocknungszeiten.
Der Bau dauert recht lange.
Höhere Baukosten.
So wie versprochen habe ich für euch einen Artikel über Vor- und Nachteile von Massivhäusern geschrieben. Lies hier, Holzständerbauweise – Warum wird das Bauen mit Holz immer beliebter? Ich bin gespannt auf eure Kommentare und eure Erfahrungen mit der Massivbauweise.
Was halten ihr davon, habe ich noch etwas Wichtiges vergessen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Gruß Waldemar
Das Trocknungszeiten wichtiger sind als einigen Bauherren bewusst ist, kann ich nur bestätigen. Freunde hatten in Ihrer Mietwohnung mit Schimmel zu kämpfen, weil nach der Kernsanierung des Gebäudes die Trocknungszeiten scheinbar unterschätzt worden sind. Mittlerweile hat sich dieses Problem glücklicherweise wieder gegeben.
Ansonsten bin ich sehr gespannt auf den Artikel zu Holzhäusern.
Grüße,
Alexander
Hallo Alexander,
dieses Problem kenne ich zu gut.
Ich bin vor kurzem in ein Neubau umgezogen und habe das gleiche Problem. Meine relative Luftfeuchtigkeit in der Wohnung beträgt bis zu 80%. Ja das ist extrem! Dabei lüfte ich schon so oft das teilweise meine Heizenergie wieder verloren geht 😉
Also was lernen wir daraus? Lasst den Häusern genug Trocknungszeit.
Gruß Waldemar
Hallo:-)
Wir wohnen in einem 77 Jahre massivbau- Bungalow, welcher unterkellert ist. Gott sei Dank wohnen wir zu Miete, denn wir haben im Sommer immer mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zu tun. Und im Winter ist es hier unglaublich kalt, so daß wir auf 100 qm Wohnfläche 25 TWh im Jahr durch jagen. Die Heizungsanlage ist eine einfache Brennwert aus 2010.
Ich selber hatte ein verklinketen/teilverputzen Holzrahmenbau … herrlich. Trotz ohne Lüftungsanlagen keine mit Feuchtigkeit. Wir konnten nach 4 Monaten bereits einziehen (Gewerke habe ich selbst verteilt). Ach ja … Heizkosten im Jahr (Fußbodenheizung, Solar , Brauchwasser -) auf 125 qm =7500 Liegt vielleicht auch am
Einziger :es riecht mind ein Jahr holzig. Liegt liegt vielleicht auch an der lasierten Balkenlage .
nun suche ich nach einer neuen Immobilie. Habe gerade ein Massivhaus von 1991 am Wickel. Da habe ich allerdings auch schon wieder Angst , dass sich das Raumklima nicht gut anfühlt. Das Gute ist, dass es 2 Öfen gibt und ich hoffe einfach, dass die 90iger gute Baujahre waren 😉
Holzrahmen auf dem Baujahr gibt es hier kaum und wenn dann eher ab Baujahr 2005.
Vielen Dank für dein Beitrag.
Viele Grüße aus dem Norden
Jessica
Ach ganz vergessen: eine Bekannte von mir hat mit Rheuma zu tun und hat in Ihrem neuen Haus (Holzrahmenbau) keine Probleme mehr. Vorher hat sie im Massivhaus Baujahr 2002 gelebt.
Gruß, Jessica
Mein Vater hat mich doch in Holzbau überzeugt, denn Holz wurde ja immer als Baumaterial hoch geschätzt. Bei mir ist der Fall wegen der Kinder, die unter Allergie leiden und ein gesundes Raumklima brauchen. Obwohl der Bau länger dauert, bleibt die Gesundheit doch im Vordergrund. Recht danke für die ausgewogenen Gedanken zu dem Holzbau!
Hallo in die Runde! Nicht umsonst wird ja zu allen Zeiten doch das natürliche Material geschätzt. Wenn die Kinder unter Allergie leiden, was heute keine keine Seltenheit ist, dann ist doch Holz die einzige vernünftige Lösung!
Ich entscheide mich zwischen ein Massivhaus und einen Holzrahmenbau. Das zweite ist ökologischer und umweltschonender. Massivhäuser sind aber leichter zu bauen und sind wärmer durch die bessere Dämmung. Ich recherchiere noch weiter, danke für den Beitrag über die Bauweisen!