Tradition Handwerk
Wir vergessen, was Handwerk wirklich bedeutet.
Die Gesellschaft verliert den Sinn einer ehrlichen, körperlichen Arbeit. Wir haben aufgehört Menschen zu schätzen, die Unvorstellbares leisten müssen und täglich mit verschmutzten Händen nach Hause kommen. Diese Menschen werden nicht bewundert, sie werden herablassend angeschaut.
In diesem Artikel erzähle ich dir, warum wir Handwerker unseren Beruf stolz präsentieren müssen.
Ich meine, wenn ein junger Mensch vor der Entscheidung steht, welchen beruflichen Weg er gehen möchte, dann fällt die Entscheidung immer seltener auf das Handwerk.
Es gibt immer weniger Personen, die bereit sind bei Wind und Wetter ihre Fähigkeiten einzusetzen.
Körperliche Arbeit NEIN danke. Ich möchte ins Büro!
Jeder, der die Möglichkeit hat, geht studieren. Viele junge Menschen denken, dass es der einzige Weg ist, um erfolgreich zu werden und einen gut bezahlten, sicheren Arbeitsplatz zu erhalten.
Sogar die Eltern drängen die Kinder zum Studium. Sie sollen es doch besser haben als sie selbst.
Pass in der Schule besser auf, sonst endest du, so wie die Bauarbeiter.
Ein altbekannter Spruch, den ich schon öfter gehört habe.
Die Gesellschaft ist nun mal darauf eingestellt, wenn du nicht studierst, dann bist du nicht erfolgreich. Alle wollen nur Planen, Forschen, Entwickeln und Kontrollieren. Doch sie übersehen etwas Wichtiges! Wer soll all diese durchdachten Dinge in die Realität umsetzen?
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin nicht gegen das Studium, wenn jemand studieren möchte, dann soll er es tun. Bildung ist unglaublich wichtig.
Ich denke bloß, dass viele Menschen besser im Handwerk aufgehoben wären. Es wird so viel Potenzial vergeudet, indem man etwas tut, was gegen seine innere Leidenschaft spricht.
Es ist nicht falsch einer ehrlichen körperlichen Arbeit nachzugehen. Etwas mit seinen Händen zu erschaffen.
Handwerk wird unterbewertet.
Doch warum will keiner, Handwerk erlernen?
Ich denke, dass das Image eines Handwerkers dafür verantwortlich ist.
Durch die Medien wurde in den letzten Jahren ein falsches Bild vom Handwerk erzeugt. Die meisten Menschen denken, dass ein Handwerker ungepflegt und ein Bier trinkender Pfuscher ist. Einer der nichts auf die Reihe bringt.
Ich habe es leider oft selber erfahren müssen. Es ist eine komplett falsche Vorstellung.
Doch das ist einer der größten Probleme, warum die meisten Jugendlichen kein Handwerk mehr ausüben wollen. Sie wissen nicht, was Handwerk wirklich ist. Deshalb entscheiden sie sich für Berufe die attraktiver sind.
Wir überzeugten Handwerker müssen den Menschen zeigen, wie großartig, traditionsreich und vielfältig Handwerk wirklich ist. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Berufe wieder attraktiver werden.
Hallo Freunde, was haltet ihr von diesem Artikel? Ist meine Denkweise Unsinn oder seid ihr meiner Meinung. Ich bin auf eure Kommentare gespannt.
Gruß Waldemar
Hallo,
Ich gelernter Installateur habe knapp 20 Jahre ‚draußen‘ an der Front geschuftet. 50 und mehr Std/Woche. Notdienst alle paar Wochen etc war die Regel. Nur 28 Tage Urlaub. Und diesen nie länger als zwei Wochen am Stück. Lieber nur ne Woche und dann aber bitte auch erreichbar bleiben. Badsanierung in der 5Etage,keinen Parkplatz, plärrende Nachbarn wenn es zu laut, zu dreckig ist oder wehe das Wasser für 5 Minuten abgestellt wird. Tonnenschwere Heizkörper, Badewannen durch enge Treppen zu wuchten. Staubfressen, giftige Materialien Guss Eternit einatmen. Wartungsdienst: Staubsauger, Leiter, Werkzeug, Schlauch und Messkoffer schleppen. Und das für 1900netto???bis 67???Nein liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe die Schnauze gestrichen voll von dieser Ausbeutung. Die Kunden halten dich für dumm sowie du nicht sofort auf diese vorher bei Google angelesenen Fragen Antworten hast. Der Chef sagt dir 20 Jahre lang ‚du bist der beste‘ und heute nach meiner Kündigung bin ich das letzte Arschloch. So wird man Wertgeschätzt. Und ich habe allen Lehrlingen nur dazu geraten nach der Ausbildung so schnell wie möglich das Weite zu suchen und es allen anderen zu sagen. Jetzt bin ich lieber der faule Hausmeister und sitze den halben Tag meinen Arsch platt, weil ich es mir verdient habe.
Hut ab, Respekt und Anerkennung für alle Kollegen die das bis zur Rente schaffen. Ich denke an euch.
Hey super Artikel den du da gepostet hast, ich stimme dir vollkommen zu heutzutage gibt es zu viele Leute die Studieren gehen und dabei vielleicht viel mehr Freude an einem Handwerker Beruf hätten, nur leider hat sich in unserer Gesellschaft in der letzten Zeit ein Umdenken verfestigt welches den Anschein hat, dass man nur noch durch studieren Erfolg im Beruf haben kann.
Hi Alex,
ja da hast du vollkommen recht. Echt schade, denn Handwerk hat wirklich viel zu bieten. Die meisten sehen das bloß nicht!
Ich danke dir für deinen Kommentar, ich freue mich immer über ein Feedback.
Gruß Waldemar
Hallo,
Ich gelernter Installateur habe knapp 20 Jahre ‚draußen‘ an der Front geschuftet. 50 und mehr Std/Woche. Notdienst alle paar Wochen etc war die Regel. Nur 28 Tage Urlaub. Und diesen nie länger als zwei Wochen am Stück. Lieber nur ne Woche und dann aber bitte auch erreichbar bleiben. Badsanierung in der 5Etage,keinen Parkplatz, plärrende Nachbarn wenn es zu laut, zu dreckig ist oder wehe das Wasser für 5 Minuten abgestellt wird. Tonnenschwere Heizkörper, Badewannen durch enge Treppen zu wuchten. Staubfressen, giftige Materialien Guss Eternit einatmen. Wartungsdienst: Staubsauger, Leiter, Werkzeug, Schlauch und Messkoffer schleppen. Und das für 1900netto???bis 67???Nein liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe die Schnauze gestrichen voll von dieser Ausbeutung. Die Kunden halten dich für dumm sowie du nicht sofort auf diese vorher bei Google angelesenen Fragen Antworten hast. Der Chef sagt dir 20 Jahre lang ‚du bist der beste‘ und heute nach meiner Kündigung bin ich das letzte Arschloch. So wird man Wertgeschätzt. Und ich habe allen Lehrlingen nur dazu geraten nach der Ausbildung so schnell wie möglich das Weite zu suchen und es allen anderen zu sagen. Jetzt bin ich lieber der faule Hausmeister und sitze den halben Tag meinen Arsch platt, weil ich es mir verdient habe.
Hut ab, Respekt und Anerkennung für alle Kollegen die das bis zur Rente schaffen. Ich denke an euch.
Nein, es liegt mit Sicherheit nicht (nur) am image des Handwerks, sondern an der schlechten Bezahlung. Ich habe kfz-mechatroniker gelernt und mit Auszeichnung bestanden, doch was bekommt man als Junggeselle abzüglich steuern aufs Konto? 1000-1100€! Einfach nur traurig. Tag für Tag anstrengende Arbeit, die aufgrund unserer heutigen Autos, auch noch langweilig und stupide wird, weil man nur noch Inspektionen macht und Teile stumpf austauscht.
Das Problem liegt nicht am image, sondern an den Inhabern die so schlechte Löhne zahlen und an der Gesellschaft, die nicht bereit ist für diese Arbeit mehr Geld zu bezahlen.
Was habe ich gemacht? Richtig, ich bin studieren gegangen und Informatiker geworden. Obwohl mir die Arbeit mit meinen Händen Spaß gemacht hat, habe ich einfach keinen weg gesehen wie man mit ~1100€ eine Familie ernähren soll.
Just my 2 cents
Servus Waldemar,
Deine Einschätzung, warum Handwerk nicht mehr angesehen ist, teile ich nicht.
Vielmehr sehe ich den Hauptgrund, warum nur noch wenige Leute Handwerk machen wollen, darin, daß die Bezahlung größtenteils zu schlecht ist.
Im Bauhauptgewerbe trifft das zwar zum Glück nicht zu, aber schon im Baunebengewerbe fängt das an.
Maler z.B., bei den Trockenbauern usw.
Von anderen Handwerkszweigen ganz zu schweigen und mal ganz ehrlich: würde einer von euch als Friseur für 8,50 arbeiten wollen?
Ist ein toller Beruf, wenn ein Friseur 17€ in der Stunde bekommen würde, würden das auch mehr Leute machen wollen.
Ist nur ein Beispiel von vielen.
Zum Teil hat das auch mit einem fehlenden Meisterzwang zu tun, aber eben nicht nur.
Ich seh das v.a. als ein gesellschaftliches und auch politisches Problem, denn von zu geringer Wertschätzung sind so gut wie alle nicht-akademischen Berufe/Tätigkeiten betroffen, nicht nur das Handwerk, ein weiteres Stichwort: Pflegeberufe
Das mag jetzt etwas abgedroschen klingen und ich möchte das hier auch nicht zu breit treten, aber da ist definitiv politischer Aktivität und Widerstand gefragt.
Aber über eines kann man sich auch sicher sein: die Masse an Akademikern, die gerade heranwächst, wird nie und nimmer in diesem Umfang benötigt werden.
Daher sollte sich speziell das Handwerk mit dem Gedanken anfreunden, daß es auch immer mehr Studienabbrecher, Umschüler etc. geben wird, die sich auch im fortgeschrittenem Alter neu und um-orientieren und da ist gerade im Handwerk Flexibilität und ein zeitgemäße Ausrichtung gefragt.
Der schlechte Ruf der Handwerker kommt von deren vollkommen überzogenen Stundenpreisen für einfachste Arbeiten, begleitet von irrwitzigen An- und Abfahrtspreisen.
So wollte ich, Pensionär, mittlerweile 70 Jahre alt, das Geländer des Balkons erneuert haben. kein Anbieter lag für die laufenden 8 m unter 4500,– €.
da habe ich die Teile abgebaut, Maß genommen und schneiden lassen, selbst so akkurat montiert, dass die Fachwelt mir nicht glaubte, hättens die Nachbarn nicht gesehen. Kosten inclusive super Accuschrauber 820 €. Da kommt Euer schlechtes Immage her. Der Handwerker kommt, nimmt Maß und verschwindet erst mal für Stunden in Baumärkten zum Einkaufen. Jammert nicht rum, denn es kann nicht sein, dass ein Akademiker 3 – 4 Arbeitsstunden benötigt , um eine (1) Hilfsarbeiterstunde zu bezahlen.
Lieber Mike,
Sie sollten sich einmal die Stundenkalkulation eines Handwerk-Betriebes ansehen. 50 – 60 € netto Stundensatz halte ich für durchaus gerechtfertigt und fair. Unsere Jungs arbeiten auf der Baustelle bei 40ºC im Sommer und auch bei Minus-Graden im Winter, und das oft körperlich schwer. Das sollte gerecht entlohnt werden.
Hallo,
Die Denkweise kann ich nur zum Teil nachvollziehen und bestätigen.
Ich bin selbst gelernter Kfz Mechatroniker und habe drei Jahre nach meiner Gesellenprüfung angefangen zu studieren.
Warum?
Als gelernter Handwerker lag mein (Tarif)Lohn knapp unter 20.000€
Macht ein monatliches Nettogehalt von Ca 1200€.
Ich wohnte auf dem Land und war auf ein Auto angewiesen. Mit diesem Gehalt eine eigene Wohnung, Auto, Nahrung und Versicherungen zu zahlen ging noch. Auch wenn es zum Ende knapp wurde.
Da hat man noch nicht seine Freizeitgestalltung, Rücklagenbildung oä mit eingerechnet.
Kurz und knapp: ich habe nur gearbeitet um meine laufenden Kosten zu decken. Nicht um zu leben.
Wenn ich dann zuckunftsorientiert denke und überlege, wie ich mit diesem Gehalt später ein Haus kaufen/bauen möchte, eine Familie gründen und meinen Kindern was bieten möchte, sehe ich da schwarz.
Wenn ich mir dann die altgesellen angesehen habe, wie unzufrieden diese waren, auf Grund von körperlichen Dchäden durch die Ansträngungen in den Jahren, wollte ich so nicht enden. Nicht mit diesem Lohn.
Also entschied ich mich mein Abitur mit Mitte zwanzig nachzuholen und ein Studium anzufangen. Somit hab ich mein Einkommen innerhalb von nur vier Jahren verdoppelt. In welchem handwerklichen Betrieb ist diese Gehaltserhöhung in dieser Zeit möglich?
Mein bester Kumpel entschied sich lieber den Meister zu machen. Kündigte mit mir zusammen und ging ein Jahr lang zur Meisterschule.
Ergebnis: nach monatelanger Suche eine Stelle. Unterm Strich 250€ mehr und 15.000€ Schulden durch die Meisterschule.
Er studiert jetzt auch…
Gruß Fabian R.
Moin Waldemar,
Ich finde deine Argumentation richtig. Ich denke oft sind die Gesellen/ Meister und Ausbilder auch Mitschuld an der desinterresse der Jugend. Damit meine ich dass man oft angeschriehen wird oder ähnlich. Viele denken jetzt wahrscheinlich dass gehört dazu, aber genau da liegt der Punkt. Die Jugendlichen haben heute so viele Möglichkeiten und sind einen solchen Umgangston nicht gewöhnt und das schreckt halt ab.
Mfg Leonard, Abiturient und Lehrling
Zu den oben genannten Gründen für eine Bevorzugung eines Studiums statt einer Ausbildung im Handwerk kommt noch dazu, dass in letzter Zeit viele Handwerksbetriebe pleite gingen; sowas bleibt ja auch nicht verborgen. Und später eventuell als Meister von der Hand in den Mund Leben zu müssen, nein danke! Außerdem muss der Praktiker oft ausbaden, was der Theoretiker erfunden hat, nee, dann wird man lieber selbst Theoretiker.
Hallo Freunde,
ich danke euch für die vielen Kommentare.
ihr habt vollkommen Recht, die Bezahlung ist eins der größten Probleme im Handwerk.
Es muss und es wird sich in den nächsten Jahren ändern, sonst werden wir extremen Mangel an Fachkräften haben. Das merkt man ja jetzt schon.
Es kann aber auch nicht sein, dass jeder nur im Büro sitzt und plant oder etwas entwickelt. Wir brauchen auch die, die bereit sind sich die Hände schmutzig machen.
Bin euch dankbar für eure Worte.
Gruß Waldemar
Natürlich muss es auch die Leute im Handwerk geben,
doch wenn man von dem Lohn keine Familie ernähren kann,
wo liegt dann der Anreiz?
Ich denke da kann man niemandem böse sein,
wenn derjenige sich lieber einen Büro-Job sucht,
der besser bezahlt wird und weniger anstrengend ist.
Meiner Meinung nach liegt es in der Hand der Unternehmer diesen Fachkräfte Mangel entgegen zu wirken.
Und in unserer Gesellschaft geht das nunmal nur mit besserer Bezahlung.
LG
Hallo Kfz-Mechatroniker,
vielen dank, für dein Feedback.
Ja das stimmt, die Bezahlung muss wirklich besser werden.
Gruß Waldemar
Hallo zusammen,
Es dreht sich doch nicht immer nur ums Geld.
Auf der einen Seite fordert jeder einen höheren Lohn, ist aber dann nicht bereit für eine handwerksleistung au h entsprechend mehr zu bezahlen ( siehe weiter oben das Balkongeländer). man hätte ja auch mal beim Handwerksmeister fragen können, ob man das Material bei ihm kaufen kann, wenn die gesamte Leistung einem zu teuer ist. die Betatung für die Ausführung hat Namen ja auch genossen.
Ich sehe beides als gesellschaftliches Problem.
Der Stellenwert eines gut ausgebildeten Handwerkers wird bei uns nicht wirklich geschätzt. Hier vergleicht man uns oft mit Hilfsarbeitern aus den ehemaligen Ostblockländern, und beauftragt dann lieber einen Polen, für 3,50 € anstelle einen ansässigen von hier.
Man wird ja schon schräg angeschaut, wenn man mit schmutzigen Händen bzw. in Arbeitsklamotten nach der Arbeit noch zumeinkaufen geht.
Jeder will immer nur die höchste Qualität und Ausführung aber bezahlen will man nur wenig,weil wir sind ja nur Handwerker.
Sobald wir Unternehmer mehr für unsere Leistungen, dazu zähle ich auch die Beratungsleistung ( die soll ja immer umsonst sein), die immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, eine entsprechende Vergütung erhalten, werden auch die Löhne zwangsläufig für die Mitarbeiter steigen.
Ich sag zu meinen Jungs immer wieder, dass wenn jeder zumstudieren geht, wir in Zukunft dieselben verrechnungssätze verlangen können, wie z.B. IT Branche oder die Automobilindustrie ( beides des deutschen liebstes Kind). Wer soll denn in ein paar Jahren die Arbeit machen?
Wir sollten viel selbstbewusster auftreten.
Wir können so viel und brauchen uns nicht unter Wert verkaufen.
Was hilft einem ein Bachelor, und für dasvwechseln einer Glühbirne ruft er einen Elektriker an?
SEID AUTHENTISCH ! Lebt eueren Beruf und seid stolz auf das was ihr leistet.
Bildet euch weiter, bringt Leistung und das mit dem Lohn wird sich auch über kurz oder Lang positiv gestalten. sicher gibt es immer wieder auch Kollegen, die Dumpingpreise anbieten, bei denen Ist es dann fast nicht möglich einen höheren Lohn zu bekommen. ( wo soll der auch herkommen)
Hi Michael,
ich gebe dir da vollkommen recht!
Ich habe meine Ausbildung im Handwerk am 24.01.2018 bestanden.Wir waren 18 Leute in der Berufsschulklasse.Von denen waren 3 nicht Handwerk.Die 15 wollten alle in die Industrie.Dann die Leute mit denen ich die Prüfung hatte wollte auch niemand im Handwerk bleiben.Bei einem aus meiner Klasse wollte der Chef lächerliche 8,84 €Brutto bezahlen.Und der hat einen WIG Schein !.Er hat dankend abgelehnt und geht ich denke mal auch in die Industrie.Ich verdiene 12,50 €Brutto.Ich suche mir nebenbei auch was in der Industrie.
Man kann keine Fachkräfte zum Nulltarif bekommen.Und dann kommt man mit Lügen um die Ecke von wegen Fachkräftemangel.Die Fachkräfte sind da , nur wollen sich diese nicht ausplündern lassen.Wenn ich schlechter lebe als ein Hartz IV Empfänger sorge ich dafür das ich besser lebe.In der Industrie gehe ich mit Schichten nicht unter 3500 € NETTO raus.Zumindest bei mir in der Umgebung.
Gelernt : Metallbau Fachrichtung Konstruktionstechnik
Hallo ich bin Handwerk er verdiene über 80 00 Euro was macht ihr falsch. GR AUS kassel
So sieht es aus.
Ich bin Installateur und mit meinen 32 Jahren verdiene ich im Monat 700€ (!!!) Netto weniger in der selben Steuerklasse wie ein befreundeter 26-jähriger ehemaliger KFZler der nun in die Industrie abgewandert ist. Der hat zwar Schichten, jedoch weiß er immer wann er Feierabend hat. Warum soll ich im Handwerk bleiben? Man kann für sich entscheiden ob man arbeiten will um zu leben oder leben um zu arbeiten. Im Handwerk lebt man um zu arbeiten. Selten pünktlich Feierabend, meist unter Tarif.
Das Ansehen hängt auch damit zusammen. In unserer Gesellschaft wird man leider hoch angesehen wenn man sich was leisten kann. Und wieviele Handwerkerbullis stehen Abends vor schönen Einfamilienhäusern und wieviele auf den Parkplätzen von Mehrfamilienhäusern, was fährt der IT-ler für ein Auto, was der Elektriker, ich könnte diese Liste endlos fortsetzen…
Wer sich im Leben nach acht Stunden Arbeit am Tag mit einem schönen Hobby oder der Familie beschäftigen will kommt als gelernter Handwerker in den meisten Fällen nicht um einen Wechsel in die Industrie oder gar ein Studium herum.
Ebenso sehe ich es nicht kommen dass sich die Lage verbessert. Denn dafür müssten die Preise noch um einiges steigen. Aber dann können bzw wollen sich viele unsere Arbeiten nicht mehr leisten. Entweder man bestellt dann Einzelkämpfer die es nebenberuflich machen, osteuropäische Billigarbeiter oder kauft sich einfach den bereits erwähnten Akkuschrauber und macht es selbst sofern möglich. Ob es dann so gut wird wie vom Profi ist dem Kunden dann auch egal weil er sich jedesmal wenn er sein Werk bewundert darüber freut soviel gespart zu haben. Geiz ist eben geil. Das ist die (traurige) Zukunft des Handwerks.