Der Grund, warum ich mich fürs mein Handwerk entschieden habe. Handwerk ist unterbezahlt. Hätte ich mich besser für Industrie entschieden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das noch bis zu meiner Rente schaffen kann. Ich kann wetten, dass ihr das auch schon oft gehört habt oder? Viele beklagen sich, wie schlecht es ihnen im Handwerk geht und wie wenig sie alle verdienen.
Meiner Meinung nach haben sie einfach nur vergessen warum sie sich damals für ihr Handwerk entschieden haben.
Hier erzähle ich dir warum ich mich für Handwerk entschieden habe und diese Entscheidung bis heute nicht bereue.
Bist du ein leidenschaftlicher Handwerker?
Schon mal vorweg: ich bin Zimmerermeister und ich habe wahrscheinlich den besten Beruf ausgewählt, den ich mir für mich vorstellen kann.
So lange ich mich erinnern kann, hatte Handwerk für mich einen sehr hohen Stellenwert.
Als Handwerker merkt man schon recht früh, dass man den Drang verspürt etwas zu erschaffen, Gedanken und Ideen in die Realität umzusetzen.
Ich persönlich liebe mein Handwerk.
Es hat manchmal etwas Entspanntes mit meinen Händen zu arbeiten und ich liebe das Endergebnis.
Zu sehen wie etwas aus dem Boden neu erschaffen wird oder etwas Altes wieder auf Vordermann zu bringen, im neuen Glanz erscheinen zu Lassen.
Die meisten Handwerksberufe haben eine langjährige Tradition.
Zünftige Bekleidung und von den Urahnen weitergegebene Traditionen machen das Handwerk für mich so faszinierend.
Der Künstler im Handwerk
Ein Handwerker ist jemand, der schon früh damit anfängt sich dafür zu interessieren.
Jemand der Tag für Tag seine Spitzenleistung verfolgt und den Wunsch hat besser zu werden. Jahr für Jahr entwickelt er sein Handwerk um das Beste aus sich herauszuholen.
Man kann schon sagen, dass der Handwerker so eine Art Künstler ist der aus bloßen Materialien Etwas erschafft, das einzigartig ist. Er gibt dem Bauwerk seine eigene Handschrift.
Man ist immer bereit sich weiterzuentwickeln und neue Techniken zu erlernen. Handwerk ist keine retournierte Arbeit, die man nach 3 Jahren auswendig beherrscht, sondern es erfordert jedes Mal seine Fähigkeiten zu verbessern.
Ich denke viele vergessen, was Handwerk wirklich ist. Natürlich ist Handwerk harte körperliche Arbeit und nimmt viel Zeit in Anspruch. Acht Arbeitsstunden pro Tag ist wohl die Seltenheit. Doch am Ende des Tages siehst du was du mit deinen Gleichgesinnten erschaffen hast und das ist was zählt.
Das Image von Handwerk ist von Jahr zu Jahr immer schlechter geworden. Ob das die Eltern sind die ihr Kind zum Studium drängen, auch wenn es im Handwerk vielleicht besser aufgehoben wäre. Oder die Medien, die uns als Dumme, biertrinkende Menschen darstellen. Und selbst die Handwerker raten jeden ab ins Handwerk zu gehen. Da muss man sich nicht wundern, wenn wir schon jetzt massive Fachkräftemängel in Deutschland haben.
So du weist jetzt warum ich mich für mein Handwerk entschieden habe und diesen Blog ins Leben gerufen haben. Es motiviert mich sehr mit Gleichgesinnte auf dieser Webseite zu treffen und über unsere Erfahrungen auszutauschen.
Was haltet ihr von diesem Artikel? Findet ihr das es bloß Spinnerei ist oder denkt ihr genau so? Eure Meinung interessiert mich sehr. Schreib mir einen Kommentar, was dich am Handwerk fasziniert.
Hi waldemar,
Ich denke dass das Handwerk grundlegend ehrliche Arbeit ist! Im Handwerk zählt für mich der Faktor mensch mit am meisten.
Das heisst nicht dass ich Innovation verachte oder gar den technischen Fortschritt, jedoch denke ich das wir immer ein Stück mensch brauchen werden, um alle Herausforderungen zu meistern!
Die Kombination aus einem (für mich vorwiegend natürlichem baustoff), einem Menschen der das Geschick hat etwas daraus zu machen, sowie der Not oder des wunsches, etwas zu brauchen oder sich zu bauen hat mich immer sehr fasziniert!
Vom Umfeld fange ich erst gar nicht an!
SPINNEREI????????
Ne, haste gut getroffen…..
Hallo Flo,
ich danke dir für deinen Kommentar und deine Meinung. Es freut mich sehr, dass ich nicht der Einzige bin, der so denkt.
Gruß Waldemar
Ja das kennt wohl jeder Junge handwerker. Die lamentierenden Altgesellen.
Ich versuche auf meinem YouTube Kanal, Nerdy Timber, Jungen Menschen das Handwerk näher zu bringen. Nicht durch langweilige berufsbezogene Werbespots. Sondern durch das bauen von Werkstücken die bei jedem Bogen Menschen das Interesse wecken.
Hallo Paul,
super, ich habe mir deinen Kanal angeschaut und direkt abonniert.
Gruß Waldemar
Hei.
Ich kann dir eigentlich nur zustimmen. Ich bin (frische :D) Konditorgesellin und liebe es einfach. Man fängt mit nichts an und bietet dem Kunden ein Produkt, für das manch einer fast schon sterben würde. Ich liebe die bewundernde Blicke wenn Menschen in meiner Umgebung eine ‚besondere‘ Torte sehen und das Ergebnis unbedingt probieren wollen. Oder wenn die Damen, die bei uns im Laden stehen, uns Lob von Kunden weiter geben. Ich bin Künstler. Ich mache vergängliche Kunst, in der viel Liebe und Arbeit steckt. Ich arbeite gerne und meist auch mehr als meine 8 Stunden am Tag. Eine bessere Bezahlung und weniger Überstunden würde ich wirklich begrüßen aber ich liebe meinen Beruf auch so, wie er grad ist. Viele Menschen begegnen einem mit Missverständnis und schütteln den Kopf. Es gibt ja auch (objektiv betrachtet) nicht grad viele Vorteile. Handwerk ist halt gleich gesetzt mit Liebe.